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Nachrichten

Der tolerante Gastgeber

Juli 2012
Wie lange wollen wir noch das Gastgeber/Gast-Verhältnis aufrecht erhalten? Diese Frage stellte neulich ein Seminarteilnehmer, als wir uns damit befassten, wie wir mit Menschen unterschiedlicher Kultur tatsächlich umgehen. Unter dem Thema "Willkommen Vielfalt - Adieu Einfalt" stand im Fokus, dass sich das Verständnis von Diversity Management in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat und damit auch die Art und Weise des Umgangs mit 'Andersartigem'.
Wenn heute Diversity Management auf Integration, Inklusion und Nutzung von Potentialen ausgerichtet ist, wie es z.B. die Charta der Vielfalt beschreibt, dann reicht es nicht aus, lediglich an den Toleranz-Geist zu appellieren. Denn Toleranz,...

...abgeleitet aus dem lateinischen tolerare (Ertragen, [Er]dulden), bezeichnet im Allgemeinen die Geltung und die Gewährung fremder Elemente in einem bestehenden System. Die Kapazität des Systems, Andersartiges aufzunehmen und zu tolerieren, reicht jedoch nur bis zu seiner Toleranzgrenze. Darüber hinaus bricht das System in sich zusammen. Das heißt für uns, die bloße Wahrnehmung und die (gast)freundliche Duldung von Menschen unterschiedlicher Kultur genügen nicht den Ansprüchen des Integrations- und Inklusionsgedanken.

Das heutige Verständnis von Diversity Management geht davon aus, dass die gegebene Vielfalt als Ressource angesehen wird. Man arbeitet auf der Grundlage der gegenseitigen Wertschätzung partnerschaftlich zusammen, die Vielfalt wird nicht ‚beaufsichtigt’. Anders zu sein ist nicht mehr zwangsläufig gleichbedeutend mit Defizite zu haben. Vielmehr sorgt nun der ‚Gastgeber’, z.B. eine Mehrheitsgesellschaft, der Arbeitgeber oder die Führungskräfte einer Organisation dafür, ein Umfeld zu schaffen, wo die verborgenen Potentiale der Vielfalt ans Licht treten und gelebt werden können.

Solange die Wir/Sie-Einstellung   - Wir „Gastgeber“ und Sie „Gast“ -  vorherrscht, wird das Entdecken und die gewinnbringende Nutzung von Potentialen für die Gesamtorganisation schwierig sein. Viel leichter wird dies erreicht, wenn der herkömmliche Gastgeber und auch der Gast aufgrund der aufrichtigen gegenseitigen Wertschätzung sich als gemeinsame Teilhaber/Mitarbeiter sehen, die die Organisation  - Wirtschaftsunternehmen als auch öffentliche/kommunale Einrichtungen -  gemeinsam voranbringen. Natürlich müssen sich die Beteiligten, so wie es auch KollegInnen in der Weiterbildung bestätigen, im Vorfeld mit interkulturellen Missverständnissen, Stereotypisierungen und subtilen Vorurteilen auseinandersetzen.

Immer mehr Organisationen setzen sich für Diversity Management im Sinne dieses Wandels ein. Vielfalt wird begrüßt und weniger als notwendiges Übel angesehen.

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